Bewegende Momente beim Kinderflechtkurs

Einer der schönsten Aspekte meiner Flechtkurse  sind die unerwarteten und bewegenden Gespräche, die man während des gemeinsamen Arbeitens führt. Neulich wartete geduldig eine Mutter mit ihren drei Kindern, bis sie an der Reihe waren. Es war ein strahlender Tag und die Vorfreude in den Gesichtern der Kinder war deutlich spürbar.

Als ich den ältesten Jungen, etwa neun Jahre alt, fragte, was er denn flechten möchte, blickte er mich mit leuchtenden Augen an und sagte: „Ich weiß ganz genau, was ich machen will – einen großen Fisch. Der soll flach sein, damit ich meine kleinen Snacks darauf legen kann.“ Seine klare Vorstellung beeindruckte mich, und als er hinzufügte: „Ich könnte das ja auch alleine machen, aber es wäre gut, wenn mir das jemand zeigt“, wurde mir bewusst, wie viel Freude ihm das Schaffen bereitete.

„Kein Problem“, antwortete ich ihm, „ich zeige dir, wie es geht.“ Geduldig und interessiert beobachtete er jeden meiner Schritte. Als er dann selbst anfing zu flechten, ertönte nach kurzer Zeit ein begeisterter Ausruf: „Was ist mir das eine Freude! Das ist ja eine feine Arbeit!“ Sein Enthusiasmus war ansteckend.

In diesem Moment erkannte ich sein Talent und dachte an seine Zukunft. Ich fragte ihn, ob er schon Berufspläne habe, denn ich sah in ihm einen potenziellen Kandidaten für die Ausbildung zum Flechtwerkgestalter. „Nein, das geht nicht,“ antwortete er entschieden. „Ich will in den Weltraum!“

Seine Antwort überraschte mich und ließ mich schmunzeln. Doch dann fügte er träumerisch hinzu: „Aber, ich könnte mir vorstellen, wenn ich mit meiner Rakete unterwegs bin, auf dem Mond unter einer kleinen Glasglocke eine Weide zu pflanzen.“ Diese Vorstellung fand ich einfach wundervoll. „Das wäre ja großartig! Und du kannst dann deinen Fisch für die kleinen Snacks mitnehmen“, schlug ich vor. Diese Idee schien ihm zu gefallen.

Als er schließlich mit seinem ersten Fisch fertig war, sagte er voller Begeisterung: „Das war so schön! Ich könnte glatt noch einen Fisch flechten.“ Ich gab ihm ein Bündelchen Weiden mit und sein Gesicht strahlte vor Freude.

Nun, wenn ich in Vollmondnächten zum Himmel schaue und den Mond betrachte, wird mein Herz warm bei dem Gedanken, dass dort eines Tages vielleicht eine kleine Weide wächst. 🌕🌱

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